Mit Basels Abfalldetektiven auf Streife.

Werden Basels Abfallsünder denn nie gebüsst? Manchmal könnte dieser Eindruck entstehen, wenn man illegale Deponien mitten in der Stadt, Zigi-Filter zuhauf und von Littering übersäte Wege und Anlagen antrifft. Aktionpinguin wollte es wissen. Lesen Sie hier Teil 1 unserer Reportage.

Die Pinguine gehen mit einem Zweierteam der Abfallkontrolle in Basel auf Streife. Alain und Raffi stehen am Petersgraben bereit. Mit zwei anthrazitfarbenen Einsatzwagen, einem Pick-up und einem Kleinbus.

Meldungen ordnen. Route planen. Los geht’s.

Nach der Begrüssung geht’s gleich los. Die Route wird aufgrund der eingegangenen Meldungen am Laptop festgelegt. Es geht ins Kleinbasel, dem Basler Stadtteil mit den meisten wilden Deponien, illegal entsorgten Abfällen, Litteringdelikten und entsprechenden Ordnungsbussen. Sagt die Statistik. Sagt das Auge. Können auch Alain und Raffi bestätigen.

Bei der Claramatte überquellen grosse Drecksau-Container. Hauptgrund dafür: Anwohner:innen strömen spätabends und morgens früh von den Häusern und Wohnungen her und versuchen, auf die Gratis-Tour ihren Hausmüll ohne Gebührensack zu entsorgen. Meist klappt das, wie wir sehen. Es fehlen Kontroll-Patrouilleure. Die Container laden – oben komplett offen – zum illegalen Entsorgen geradezu ein.

Hausmüll illegal entsorgen kostet 100mal mehr Busse als ein Gebührensack.

Alain meint: Wenn Raffi und ich Patrouille haben und ab 4, halb 5 am Morgen die Claramatte-Container im Schutz der Dunkelheit überwachen, fassen wir in einer Stunde eine ganze Handvoll Sünder:innen. Wer den Sack in den Container schmeisst, wird mit CHF 100.- gebüsst. Wer ihn einfach auf den Boden stellt, mit CHF 200.-

Werden die vollen Container geleert, geht’s wieder von vorne los.

Container-Deckel mit Schlitz könnten Abhilfe schaffen. Die Idee dahinter: Es umständlicher machen, seinen Hausmüll illegal zu entsorgen ist ein Puzzleteil im jahrzehntelangen Kampf gegen Littering im Kanton Basel-Stadt. Das Risiko erhöhen, gefasst und gebüsst zu werden ebenso. (Fortsetzung in Teil 2)